„Von Arbeit muss man leben können“ - das sagen Vertreter der österreichischen Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida und fordern einen Mindestlohn von 1.500 Euro für Vollzeitarbeit. In Österreich sind Mindestlöhne in den Kollektivverträgen geregelt, einen generellen Mindestlohn gibt es nicht. Alleine in den Bereich der Gewerkschaft vida fallen 18 Kollektivverträge, deren Mindestlohn unter 1.500 Euro liegt. Die Mindestlöhne der Taxilenker und jene in der Binnenschifffahrt liegen gar bei nur 1.200 Euro. Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida:
„In Österreich gibt es eine erkleckliche Anzahl an Beschäftigungsgruppen, die unter einem Mindestlohn von 1.500 Euro bezahlt bekommen. Momentan befinden sich 365.000 Menschen unter diesem Grenzwert. Alleine im Bereich unserer Gewerkschaft vida, der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft, haben wir 190.000 Menschen, die unter 1.500 Euro verdienen. Das bedeutet, dass Menschen mit rund 1.200 Euro ihr Leben fristen müssen. Der sogenannte Armuts-Schwellenwert liegt bei 1.163 Euro. Diese Menschen leben trotz 40 Stunden ehrlicher Arbeit an der Grenze zur Armut.“
Gegner höherer Mindestlöhne argumentieren, dass Mindestlohnerhöhungen auf Kosten von Arbeitsplätzen gehen. Kurz gesagt: Unternehmen können aufgrund höherer Löhne weniger Arbeitnehmer anstellen. Diesem Argument kann die Ökonomin Eva Maltschnig, Vorsitzende der Sektion 8 der SPÖ Wien, nichts abgewinnen:
„Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es zu dem Thema große empirische Studien. Die Daten geben das nicht her, sie stützen diese These nicht. Es gibt keine signifikanten statistischen Beschäftigungseffekte nach der Einführung von Mindestlöhnen...