14 Millionen Menschen erkranken weltweit jährlich an Krebs. 8,2 Millionen Menschen sterben jährlich an der Krankheit. Krebserkrankungen haben damit in vielen westlichen Ländern den Herz-Kreislauf-Erkrankungen den Rang als Todesursache Nummer Eins abgelaufen. Alleine in Österreich erkranken jährlich 35.000 Menschen neu. Umso wichtiger ist es, dass die moderne Krebsforschung ständig neue Therapiemethoden und Medikamente entwickelt, um der Herausforderung für Gesundheitssystem und Gesellschaft entgegen zu treten. Viele Tumore sind heute wesentlich besser behandelbar als noch vor wenigen Jahren, so konnte man mit der Kombination bereits erprobter Therapien hervorragende Ergebnisse bei der Behandlung von Nierenzellkarzinomem erzielen, die früher nach kürzester Zeit bereits zum Tod geführt hätten, erklärt Univ.-Prof. Dr. Manuela Schmidinger, Univ.-Klinik für Innere Medizin I und Klinische Abteilung für Onkologie, Programmdirektorin Metastasiertes Nierenzellkarzinom, MedUni Wien/AKH Wien:
„Die neuen Immuntherapien ermöglichen dem Immunsystem aktiv die Tumorzelle anzugreifen. Das ist ja ein Mechanismus, den wir eigentlich schon eingebaut hätten, aber der Tumor weiß sich davor zu schützen und das zu blockieren. Diese neuen Immuntherapien heben das auf. Die zielgerichteten Therapien verhindern auf der anderen Seite, dass der Tumor sich mit neuen Blutgefäßen versorgt, wodurch es zu Sauerstoffarmut im Tumor kommt und er ein „Selbstmordprogramm“ einleitet. Mittlerweile haben wir Hinweise, dass die Kombination dieser Therapie mit der vorher erwähnten Immuntherapie von besonderer Bedeutung sein kann, weil die beiden sich ergänzen – mit ihren unterschiedlichen Ansätzen den Tumor in die Mangel zu nehmen...