Von Energiearmut betroffene Haushalte geben 22,8 Prozent ihres Einkommens für Wohnenergie aus, das ergab eine Studie der Regulierungsbehörde E-Control und der Statistik Austria. Damit fallen für energieärmere Haushalte viermal so hohe Kosten an, wie für den österreichischen Durchschnittshaushalt. Als energiearm gelten Haushalte, die bei niedrigem Einkommen verhältnismäßig hohe Energiekosten haben. Ein Großteil dieser Mehrkosten entfällt auf das Heizen, welches gerade für Menschen nahe der Armutsgrenze für einen hohen Energieverbrauch sorgt. Hier kann man jedoch ansetzen, sagt DI Andreas Eigenbauer, Vorstand Energie-Control Austria:
„Das interessanteste Ergebnis ist, dass energiearme Menschen überproportional viel für Energie bezahlen, obwohl sie ein niedriges Jahreseinkommen haben. Sie bezahlen das Vierfache für Energiekosten gegenüber einem normalen Haushalt. Der langfristige sicherste Weg Energiearmut zu bekämpfen, ist die Kosten für Heizen zu reduzieren. Alles was den Mengenbezug für Heizen reduziert, ist daher eine geeignete Maßnahme: Modernere Heizungen, modernere Fenster und modernere Fassaden sind die Maßnahmen, die nachhaltig wirken.“
Die Studie zeigt, dass Haushalte mit höheren Einkommen trotz größerer Energiekosten anteilsmäßig viel weniger bezahlen als energiearme Haushalte. Das ist eine bemerkenswerte Diskrepanz, findet Dr. Konrad Pesendorfer, Generaldirektor Statistik Austria:
„Wenig überraschend steigen die absoluten Kosten für Energie mit dem Einkommen, also je mehr Einkommen Sie haben, desto mehr geben Sie für Energie aus. Wenn man allerdings die Energieausgaben für das Wohnen in Relation zum verfügbaren Einkommen des Haushalts setzt, sieht das schon ganz anders aus: Im Durchschnitt geben die österreichischen Haushalte 4,6 Prozent ihres Einkommens für Energie im Wohnbereich aus...