Österreich hinkt bei der Bekämpfung der steigenden Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung weiterhin hinterher. So ist die Anzahl der Arbeitslosen mit Behinderung im Jahr 2016 auf einen Rekordwert von 72.262 angestiegen. Im Jahr 2009 lag diese Zahl noch bei 35.673, hat sich also in den letzten sieben Jahren mehr als verdoppelt. Dr. Erwin Buchinger, Behindertenanwalt, hat klare Forderungen an die Politik, um diesem Problem entgegenzusteuern:
„Wir fordern daher, leider zum wiederholten Male, ein Beschäftigungsprogramm für Menschen mit Behinderung, ein Beschäftigungsprogramm der österreichischen Bundesregierung. Das letzte hat es im Jahr 2000 gegeben, wirksam ab dem Jahr 2003. Wir brauchen ein derartiges Beschäftigungsprogramm unbedingt. Und ein erster und sofortiger Schritt könnte gesetzt werden, indem die 20.000 neuzuschaffenden Beschäftigungsmöglichkeiten für altere Menschen ab 50+ bei Gemeinden und bei gemeinnützigen Vereinen, die sich die Regierung in ihrem Arbeitsprogramm vorgenommen hat, behinderten Menschen gewidmet werden. Die brauchen es auch am dringendsten, denn behinderte ältere Menschen haben die doppelte Last der Diskriminierung des Alters und der Behinderung zu tragen und deshalb brauchen sie eine besondere Berücksichtigung."
Auch die Zahl der Beschwerden von Menschen mit Behinderung an die Anwaltschaft aufgrund von Diskriminierung ist im Vergleich zum Vorjahr um fast sechs Prozent angestiegen. Zudem hat auch die Anzahl der Schlichtungsverfahren, an denen ein/e Vertreter/in der Behindertenanwaltschaft im Jahr 2016 als Vertrauensperson teilgenommen hat, mit 53 eine neue Höchstzahl erreicht...