Heuer wurde erstmalig in Österreich der Titel „Arzneipflanze des Jahres“ vergeben. Das Mutterkraut ist die erste Pflanze, die von der Herbal Medicinal Products Platform Austria (HMPPA) mit diesem Titel versehen wird. Seit 18 Jahren wird eine gleichnamige Auszeichnung bereits in Deutschland verliehen. Die HMPPA will mit dieser heimischen Wahl zusätzlich auf die Wichtigkeit von Phytopharmaka, also Arzneimittel auf pflanzlicher Basis, im österreichischen Arzneimittelsortiment hinweisen. Experten der pharmazeutischen Institute der Universitäten Graz, Innsbruck und Wien haben nun das Mutterkraut als österreichischen Preisträger ausgewählt. Die Wahl fiel dementsprechend aus, da das Mutterkraut bereits seit Jahrhunderten seine medizinische Anwendung findet, gut verträglich und darüber hinaus nachweislich wirksam in der Migränebehandlung ist, erklärt Univ.-Prof. Dr. Rudolf Bauer, Leiter des Instituts für Pharmazeutische Wissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz:
„Das Mutterkraut eine sehr bedeutende Pflanze, weil sie durch die Migränebehandlung einen besonderen Stellenwert hat. Migräne ist eine Erkrankung, die häufig vorkommt, also hat das auch in der Praxis eine sehr große Relevanz. Mutterkraut hat eine lange Tradition in der Anwendung, also man kann das wirklich als klassische europäische Heilpflanze einstufen. Durch die ganzen wissenschaftlichen Untersuchungen hat man hier ein hohes Niveau, ein hohe Level erreicht, was die Evidenz (Anm.: Wirksamkeit) betrifft. Mutterkraut ist speziell für Österreich interessant, weil es hier im Gegensatz zu Deutschland ein zugelassenes Medikament gibt und sich damit das Mutterkraut aus der Masse abhebt. Ich finde das sehr schön, dass wir hier in Österreich damit Vorreiter sind...