Die Verhinderung des Baus einer dritten Piste am Flughafen Wien-Schwechat hat schwerwiegende Konsequenzen für Wirtschaft und Klimaschutz – davor warnt die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) am heutigen Montag in einer Pressekonferenz. Damit reagiert die WKÖ auf das Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichtes vom 2.2.2017, nachdem dem Bau einer dritten Piste am Flughafen nicht stattgegeben wurde. Die Wirtschaftskammer sieht mit dem Erkenntnis zahlreiche Investitionen im Bereich Verkehr sowie Beschäftigungsmöglichkeiten gefährdet. Nachholbedarf beim Ausbau des Flugverkehrs besteht laut WKÖ auch deswegen, weil Österreich trotz steigender Passagierzahlen in diesem Bereich im EU-Vergleich hinter anderen Ländern wie Rumänien, Irland oder der Slowakei hinterherhinkt. Zusätzlich betont Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr der WKÖ, dass die Entscheidung des Gerichtes nicht alle für den Klimaschutz relevanten Parameter berücksichtigt hat:
„Das Gericht stellt das öffentliche Interesse des Klimaschutzes als wichtiger dar, als das öffentliche Interesse für den Verkehr. Es wird aber nicht berücksichtigt, dass es die Aufgabe der Regierung ist, die Klimaschutzziele umzusetzen und nicht das Ziel einer Gerichtsbarkeit. Es hat auch nicht berücksichtigt, dass die Luftfahrt bereits in den Emissionshandel eingeschlossen ist und die Klimaziele auch über diesen verfolgt werden. Und es hat auch nicht miteinbezogen, dass der Nicht-Bau der dritten Piste wesentliche Nachteile hinsichtlich Wartezeiten und -schleifen et cetera über dem Flughafen nach sich ziehen könnte. Zu den Äußerungen der Verkehrslandesrätin in Wien, man solle die Kapazitäten in Bratislava besser nutzen: Wir haben es uns ausgerechnet; nur ein Flug pro Tag einer Boeing Tripple Seven bedeutet ein Mehr an 280 Tonnen CO2 pro Jahr, wenn die ÖsterreicherInnen mit dem Bus nach Bratislava und wieder zurückgeführt werden...