Der steigende Anteil an ÖsterreicherInnen mit Migrationshintergrund birgt für den heimischen Arbeitsmarkt Herausforderungen wie auch Chancen. Von der Politik bekommen diese beiden Aspekte sowie die wachsende Multikulturalität aber in den letzten Jahren bis heute oft nicht genug Aufmerksamkeit, wie Karin Schreiner, Expertin für Interkulturelles Know-How, meint. Die politischen Versäumnisse schlagen sich bereits im Bildungs- und Gesundheitswesen nieder und könnten auch verstärkt am Arbeitsmarkt zum Problem werden. Um negative Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft zu vermeiden und vorhandene kulturelle Ressourcen bestmöglich zu nutzen, besteht laut Schreiner dringend Handlungsbedarf. In ihrem im März 2017 erscheinenden Buch „Kulturelle Vielfalt richtig managen: Die neuen Herausforderungen der globalisierten Arbeitswelt“ geht sie auf kulturelle Diversität am Arbeitsplatz ein, nennt Beispiele aus der Praxis und gibt Lösungsansätze für Unternehmen wie auch Angestellte. Die Autorin will damit einen Beitrag für ein gutes Miteinander leisten, denn Interkulturalität ist für sie bereits eine Tatsache, die an Zahlen ablesbar ist und die es gesellschaftlich zu akzeptieren gilt:
„Der Arbeitsmarkt in Österreich ist attraktiv – die Zahl der Einwanderer wächst. Heute hat in Österreich jeder Fünfte Migrationshintergrund, das ist doch eine beachtliche Zahl. 20 Prozent von allen, die hier ansässig sind, stammen demnach aus dem Ausland. Interessant ist vielleicht zur Vielfalt zu sagen, dass die größte Anzahl der Migranten aus EU-Staaten kommen, das sind 40 Prozent. Die größte Gruppe davon sind Deutsche. Also insofern sind die kulturellen Unterschiede nicht so groß, aber sie existieren doch...