Österreich macht sehr gute Fortschritte in der flächendeckenden Behandlung von Schlaganfällen. Das hat die Österreichische Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) bei einer Pressekonferenz anlässlich Ihrer Jahrestagung in Villach bekannt gegeben und dabei verschiedene Schwerpunkte des bevorstehenden Kongresses vorgestellt. In Österreich erleiden pro Jahr etwa 24.000 Menschen einen Schlaganfall – dank einer nun österreichweit verfügbaren Behandlungsmethode können Betroffene vor schweren Folgeschäden und Behinderungen aufgrund ihres Schlaganfalls gerettet werden. Die sogenannte endovaskuläre Schlaganfalltherapie kann dabei bei den zehn Prozent der Patienten eingesetzt werden, denen mit den herkömmlichen Methoden bisher kaum geholfen werden konnte. Prim.a Univ.-Doz.in Dr.in Elisabeth Fertl, Präsidentin der ÖGN:
„Wenn die Versorgung rasch und gut abläuft, dann hat der Patient sehr gute Überlebenschancen und hat eine große Wahrscheinlichkeit, dass er dieses Ereignis ohne klinisch relevante Behinderung überlebt. Da gibt es eine „number needed to treat“, die wirklich sehr attraktiv ist. Damit ist die Anzahl der Patienten gemeint, die ich behandeln muss, damit einer ohne Behinderung überlebt. Das sind bei der endovaskulären Therapie im Schnitt 2,6. Also so eine wirksame Therapie gibt es wirklich selten. Allerdings ist diese Therapie sehr personal- und kostenintensiv und eine spitzenmedizinsche Leistung, die von der Infrastruktur große Vorleistungen abverlangt. Dadurch kann man sie nicht überall durchführen, sondern nur an bestimmten Zentren.“
Derzeit gibt es in Österreich 38 sogenannte ‚Stroke Units‘, also erste Anlaufstellen für Patienten mit Verdacht auf einen Schlaganfall...