Obwohl psychische Erkrankungen weltweit wie auch in Österreich zunehmen, gibt es bei deren Versorgung Engpässe, die raschen Handlungsbedarf erfordern – darauf weist pro mente, der Österreichische Dachverband der Vereine und Gesellschaften für psychische und soziale Gesundheit, hin. Als problematisch angesehen wird vor allem das fehlende Ärztepersonal, das sich in zu wenig Betten in der stationären Versorgung sowie in zu wenig Facharztstellen für Psychiatrie äußert. Gefordert werden daher unter anderem Verbesserungen im Berufsalltag sowie in der Facharztausbildung, um deren Anreiz zu erhöhen und so das Personal aufzustocken. Der Verband erklärt den weltweiten Anstieg an psychischen Erkrankungen unter anderem durch einen veränderten Lebenswandel in westlichen Ländern. Dadurch leiden mittlerweile ein Drittel der Menschen mindestens einmal im Jahr an einer psychischen Erkrankung. Günter Klug, Vizepräsident von pro mente:
„Faktum ist auch, dass die häufigsten Erkrankungen auch speziell jene sind, die die stärkste Krankheitslast mit sich bringen. Krankheitslast definiert sich als kranke Tage im Leben und um wie viele Tage eine Krankheit das Leben verkürzt. Also bei der Krankheitslast sind derzeit bereits zwei psychische Erkrankungen unter den Top 5, nämlich die Depression an zweiter Stelle und Alkoholabhängigkeit an vierter Stelle. Bis [2030, Anmk.] werden unter den fünf stärksten Erkrankungen in diesem Bereich drei psychische sein: Depression wird an erster Stelle weltweit liegen. Das heißt, das wird die Erkrankungen mit der stärksten Belastung werden, wobei die entwickelten Länder stärker davon betroffen sein werden, als die nicht entwickelten. Demenz wird auf Platz drei vorrücken...