Vor zwei Jahren wurde die elektronische Gesundheitsakte (ELGA) in öffentlichen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen in Wien und der Steiermark eingeführt. Mittlerweile sind Krankenanstalten verpflichtet an ELGA teilzunehmen und das System in die Spitäler zu bringen. ELGA soll Spitäler, niedergelassene Vertragsärztinnen und -ärzte, sowie Apotheken und Pflegeeinrichtungen in Österreich digital flächendeckend vernetzen. Obwohl die Österreichische Ärztekammer (ÖAK) sich stark für moderne Kommunikationsmittel ausspricht und einer elektronischen Gesundheitsakte generell positiv gegenübersteht, gibt es noch zu viele Punkte, die man an ELGA kritisiert. Dr. Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Obmann Bundeskurie Angestellte Ärzte, nennt die wichtigsten Punkte:
„Die zentralen Kritikpunkte an der derzeitigen ELGA sind, dass wir nicht wissen welche Daten uns die Patientinnen und Patienten vorenthalten, sowohl Diagnosen, als auch Medikamente. Der nächste Kritikpunkt ist, dass das System viel zu langsam ist, dass wir hier unheimlich viel Zeit verlieren einfach beim Warten auf das Aufrufen von Daten und das wir hier lediglich PDF-Dateien sammeln ohne ausreichende Suchfunktion. Es ist mir nicht möglich die Cholesterinwerte oder die letzten EKG Befunde in geeigneter Form aufzurufen, so dass ich nur diese von mir gewünschten Daten abrufen kann, sondern ich kann mich durch einen Haufen von PDF-Dateien durchwühlen.“
Neben der nicht effektiven „Usability“, die keine Arbeitserleichterung bringt, sind auch wichtige Fragen in Bezug auf Datensicherheit, Haftung und Finanzierung noch nicht ausreichend geklärt. So ist es unter anderem möglich Dokumente ohne die Zustimmung des Patienten in das ELGA-System zu integrieren...