Weniger Arbeitsplätze als befürchtet sind von der fortschreitenden Digitalisierung gefährdet – das zeigt eine Studie des Instituts für Höhere Studien Wien (IHS), die vom Sozialministerium beauftragt wurde. In Österreich in Gefahr sind demnach neun Prozent aller Jobs in den nächsten zehn bis 20 Jahren, das entspricht rund 360.000 Arbeitsplätzen. Diese Zahlen sind Schätzungen, die die Studienautoren auf Studien aus den USA von 2013 stützen. In den US-Ergebnissen war noch von 40 bis 50 Prozent der Arbeitsplätze die Rede, die durch Automatisierungsprozesse und das „Internet der Dinge“ als bedroht eingestuft wurden. Das IHS korrigiert diese Zahlen nun nach unten und beruft sich auf das Einbeziehen mehrerer bisher unbeachteter Parameter im Studiendesign, wie unterschiedlichen Tätigkeitsstrukturen innerhalb eines Berufes. Dementsprechend gehen laut Studie nicht ganze Berufsgruppen verloren, sondern bestimmte Tätigkeiten verändern sich oder fallen weg. Besonders betroffen davon sind Arbeitsplätze von Hilfsarbeitskräften, HandwerkerInnen und Beschäftigen im Dienstleistungsbereich, wie Gerlinde Titelbach, eine der Studienautorinnen, erläutert:
„Zwei Drittel der Jobs, die automatisiert werden können, entfallen auf Hilfsarbeitskräfte, HandwerkerInnen oder Erwerbstätige in Dienstleistungsberufen. Von diesen 360.000 entfallen 25 Prozent auf Hilfsarbeitskräfte, 24 Prozent auf HandwerkerInnen und 19 Prozent auf Dienstleistungsberufe. Nochmal auf den Beruf umgelegt, heißt das: 30 Prozent aller Hilfsarbeitskräfte sind gefährdet, genauso wie 17,7 Prozent aller Arbeitsplätze der MaschinenbedienerInnen, 18,7 Prozent aller HandwerkerInnen und 10,7 Prozent der Arbeitsplätze in Dienstleistungsberufen...