37 Milchbauernfamilien stehen am Rande ihrer Existenz. Vor einigen Jahren kündigten diese Betriebe freiwillig ihre laufenden Lieferverträge mit ihren Molkereibetrieben, um sich Preis und Konditionen ihrer Produkte nicht mehr vorschreiben zu lassen. Man gründete das eigene Vertriebssystem „Alpenmilch Logistik GmbH“. Dieses hat aber mit Ende März nun seine Tätigkeit eingestellt, weil die Kosten für das Einsammeln der Milch nicht mehr wirtschaftlich tragbar sind. Obwohl man versucht hat, alle diese Milcherzeugerbetriebe bei anderen Molkereien unterzubringen, bleiben weiterhin 37 Betriebe auf der Strecke, die nun am Rande ihrer Existenz stehen. Johann Furtmüller, Geschäftsführer der Alpenmilch Logistik GmbH, klärt über das Problem auf:
„Die mit Abstand größte Molkerei in Österreich mit 1,2 Milliarden Kilogramm Milchaufnahme, hat nur Einzelbetriebe aufgenommen und hat uns damit sozusagen in eine Lage gebracht, dass wir jetzt mitteilen müssen, dass 37 Bauern übrig geblieben sind. Wir haben jetzt als Alpenmilch Logistik, die ich eigentlich schon gekündigt habe, diese Milch weiter abholen lassen, weil wir sie nicht dort stehen lassen wollen oder in die Güllegrube schütten lassen wollen. Aber das hat sich so dramatisch entwickelt, dass wir für die 37 Bauern über 1000 Kilometer, genau 1500 Kilometer fahren müssen, um diese Milch einzusammeln. Das ist wirtschaftlich einfach nicht mehr tragbar.“
Obwohl die Milchabgaben der betroffenen Betriebe im niedrigen Bereich im Vergleich zu den großen Molkereien wie der NÖM stehen, ist die Milchabholung von existentieller Bedeutung. Laut Ernst Halbmayr, dem langjährigen Geschäftsführer der Freie Milch Austria GmbH, gibt es keine sachlichen und wirtschaftlichen Gründe, diesen 37 Betrieben die Wiederaufnahme in ihre früheren Molkereien zu verweigern...