Die Energieregulierungsbehörde E-Control wird die bestehende Struktur bei Netzkosten modernisieren und an das veränderte Stromnetz anpassen. Damit will man den Änderungen in der Stromwelt, wie der stärkeren Dezentralisierung in der Erzeugung und der steigenden Digitalisierung, nachkommen. Das Stromnetz hat sich den letzten Jahren stark verändert, immer mehr Haushalte nutzen vermehrt Wärmepumpen und erzeugen ihren Strom selbst durch Photovoltaikanlagen. Da die derzeitige Stromnetzentgeltstruktur mittlerweile 20 Jahre alt ist, braucht es eine Erneuerung, um sich den neuen Zeiten anzupassen, wie Dr. Wolfgang Urbantschitsch, LL.M., Vorstand Energie-Control Austria klarstellt:
„Die Stromwelt hat sich massiv geändert, und zwar hat man vor 20 Jahren erstmals sogenannte Stromnetztarife geschaffen auf Basis eines Gutachtens, das der damaligen Zeit entsprochen hat. Aber vor 20 Jahren hat es praktisch keine Photovoltaikanlagen gegeben, vor 20 Jahren hat es auch in den Anwendungen kaum Wärmepumpen gegeben und das Stromnetz war auch eine Einbahnstraße von den großen Kraftwerken hin zu den größeren und kleineren Verbrauchern. Dementsprechend war auch der Stromnetztarif gestaltet. Was es vor 20 Jahren auch überhaupt noch nicht in einem nenneswerten Umfang gegeben hat und was in Zukunft kommen wird, ist die E-Mobilität. Es wird auch Verbraucher geben, die in kurzer Zeit viel Strom aus dem Netz entnehmen. Eine weitere Entwicklung, die wir beobachten, ist die Digitalisierung des Systems. Zum einen ist es ein technologischer Fortschritt, zum anderen aber auch ein politischer Wille, die Smart-Meter zu implementieren, also die fernauslesbaren Zähler. Mit diesen Smart-Metern bekommen die Netzbetreiber mehr Informationen aus dem Stromnetz, da geht es jetzt nicht um die einzelnen Kunden, sondern wie sich das Netzgefüge verhält...