Nur 100 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt laufen im slowakischen Mochovce zwei Atomreaktoren sowjetischen Bautyps, zwei weitere Reaktoren stehen vor der Inbetriebnahme. Diese sind mittlerweile völlig veraltet und stoßen bereits jetzt eine große Menge an radioaktiven Stoffen aus, wie die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 heute, Mittwoch, anlässlich des 31. Jahrestages des Tschernobyl-Unglücks bekannt gibt. Das Abwasser dieser Reaktoren wird in das vier Kilometer entfernte Staubecken Malé Kozmálovce sowie den Fluss Hron geleitet und übersteigt laut durchgeführter Wasserproben einer spendenfinanzierten Organisation den Trinkwassergrenzwert von radioaktivem Wasserstoff Tritium um das 13-fache. Dr. Reinhard Uhrig, Anti-Atom-Sprecher von GLOBAL 2000, nennt die genauen Ergebnisse der Tests:
„Was wir jetzt festgestellt haben ist, dass auch der Ausstoß radioaktiver Stoffe der zwei bereits laufenden Reaktoren nicht unter Kontrolle ist. Es wird mehr radioaktiver Wasserstoff von diesen beiden Reaktoren abgegeben, als von baugleichen Reaktoren in Tschechien, in Dukovany. Jedes Jahr werden 10,8 Billionen, das sind 10,8 Millionen mal Millionen, radioaktive Zerfälle von radioaktivem Wasserstoff in den Fluss geleitet. Das ist mehr als aus den vier baugleichen Reaktoren in Dukovany herauskommt, dort sind es 8,9 Billionen, immer noch eine wahnsinnige Summe. Trotzdem kommt in Mochovce fast gleich das Doppelte raus, was in Tschechien rauskommt. Dieses Staubecken Male Kozmálovce bzw. der Fluß Hron sind vier Kilometer vom Atomkraftwerk entfernt. Das Wasser läuft dort mit 11.500 Litern pro Minute hinein und wird dort entsorgt. Wir haben sowohl im Staubecken, als auch in der Stauwehr gemessen und haben bei der Stauwehr festgestellt, dass der Wert 13-fach über dem Trinkwassergrenzwert von 100 radioaktiven Fällen pro Sekunde ist...