Knapp ein Drittel der ArbeitnehmerInnen machen sich Sorgen um den Erhalt ihres Arbeitsplatzes – das zeigt eine von der Volkshilfe Österreich beauftragte und vom Meinungsforschungsinstitut SORA durchgeführte Umfrage rund um das Thema Arbeit. Darüber hinaus sehen laut Umfrage 80 Prozent der Befragten die Automatisierung und Digitalisierung in Betrieben als Bedrohung für Arbeitsplätze an. Die Volkshilfe Österreich führt diese Meinungen auf die geänderte Situation am Arbeitsmarkt zurück. Dieser ist zusehends geprägt durch sogenannte ‚atypische‘ Beschäftigungsverhältnisse, die hinsichtlich Ausmaß und Kontinuität der Tätigkeit sowie deren arbeits- und sozialrechtlicher Absicherung vom Normalverhältnis abweichen. Dazu zählen etwa Teilzeit- oder geringfügig Beschäftigte, freie DienstnehmerInnen und Personen mit befristeten Dienstverhältnissen. Durch diese Veränderungen verortet Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, eine Prekarisierung des Arbeitsmarktes in Österreich, die trotz gesunkener Arbeitslosenzahlen spürbar ist:
„Die Arbeitslosigkeit ist derzeit leicht um 1,8 Prozent gesunken – das merken wir als positiv an. Dennoch sind es 430.758 Menschen, jeder einzelne zu viel. Das sind in Summe neun Prozent aller erwerbsfähigen Personen in Österreich. Dagegen stehen nur 53.000 offene Stellen. Wir sehen, dass die offenen Stellen natürlich im Verhältnis zur Arbeitslosigkeit stehen und einer hohen Schwankung unterliegen, da ja über das Arbeitsmarktservice freie Stellen besetzt und zugewiesen werden. Diese Steigerung der Zahl der Langzeitarbeitslosen im Arbeitslosensystem ist aber besonders signifikant; sie ist um 9,2 Prozent gestiegen. Das heißt, der Anteil jener Menschen, die lange Zeit ohne Arbeit sind, ist um 9,2 Prozent gestiegen, also auf 60...