Die Armuts- und Ausgrenzungsgefährdung in Österreich sinkt weiter und liegt mit 18 Prozent deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 23,7 Prozent. Das zeigt die aktuelle EU-Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC), die heute, Dienstag, im Sozialministerium präsentiert wurde. Armutsgefährdet sind jene Hauhalte, deren Durchschnittseinkommen unter 60 Prozent des Durschnittseinkommens der Gesamtbevölkerung liegt. Ingesamt sind es immer noch 1,5 Millionen Menschen, die von sozialen Benachteiligungen aufgrund eines niedrigen Einkommens betroffen sind. Konrad Pesendorfer, Generaldirektor der Statistik-Austria, erklärt die Ergebnisse der Statistik im Detail:
„Wir haben in Österreich eine Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdungsquote von 18 Prozent, das entspricht einer Personenanzahl von 1,5 Millionen Personen. Hinter dieser Berechnung stehen laut EU-Definition drei Dimensionen von Armut. Es geht im ersten um die Einkommenssituation von Haushalten, wenn diese Einkommenssituation deutlich schlechter ist als die Mittel der Haushaltseinkommen insgesamt, dann zählt diese Gruppe zu den einkommensarmen Haushalten. Da haben wir 1,2 Millionen Personen, die davon betroffen sind. Die zweite Dimension betrifft die Teilhabe am Erwerbsleben. Personen, die gar nicht teilhaben oder nur zu einem sehr geringen Teil am Arbeitsleben teilnehmen, zählen auch zu dieser Gruppe. Und die dritte Dimension betrifft die materielle Deprivation, das heißt man kann sich Dinge des Alltagslebens gar nicht leisten wie z.B unerwartete Zahlungen zu begleichen. Oder sich einen Urlaub leisten zu können oder regelmäßig Fisch oder Fleisch auf den Esstisch zu bekommen.“
Die Statistik zeigt, dass Frauen überdurchschnittlich oft von Armut betroffen sind. So stellen diese rund 42 Prozent aller von Armut- und Ausgrenzung Betroffenen, die Männer liegen mit 35 Prozent deutlich darunter...