Seit zwei Jahren ermittelt die österreichische Polizei im Zuge der Operation PORTO gegen Organisationen, die Drogen im Darknet verkaufen und per Post versenden. Im vergangenen Jahr kam es zu einer Verschärfung des Suchtmittelgesetzes und es folgte ein spürbarer Abfall der Drogenaktivitäten in den Großstädten. Es ist anzunehmen, dass sich vieles auf das Darknet verlagert hat, das als Internet, in dem die Schritte der Surfer nicht nachverfolgt werden können, gilt. Wegen dieser Verlagerung muss die Exekutive diesen Bereich stärker forcieren, meint General Franz Lang, Direktor des Bundeskriminalamtes:
"Wir haben ab Juni 2016 eine neue Rechtslage bekommen, die uns wirksamere Werkzeuge in die Hand gegeben hat. Der Herr Bundesminister hat uns damals angeordnet, sehr konsequent, mit hoher Manpower die offenen Szenen aufzulösen. Das haben wir getan und auch dahinter haben wir uns darum gekümmert, wie kommen die Drogen nach Wien, nach Salzburg, nach Linz und in andere Städte. Zum Teil sind es nach wie vor die analogen Routen. Hier haben wir auch anhaltend Aufgriffe von größeren Transporten, aber es ist auch zum Teil eine andere Strategie seitens des Drogenhandels entstanden: Der Drogenhandel via Darknet. Hier mussten wir relativ viel lernen. Es ist nicht so einfach in das Darknet einzusteigen, über den Torbrowser sich zu orientieren, dort Vertrauen aufzubauen, dort an die wirklichen Marktplätze kommen und aktiv werden zu können. Das haben wir ab 2015 trainiert und gelernt, natürlich mit Kollegen aus Ländern, die dieselbe Strategie entwickelt haben, so wie Deutschland, aber auch die USA und Südafrika."
Beim Kauf von Suchtmitteln im Darknet hat der Kunde keinen persönlichen Kontakt mit dem Gegenüber, wodurch Hemmschwellen wegfallen...