Das österreichweite Pilotprojekt „Medikamente fest im Griff“ will Menschen, die regelmäßig mehr als fünf Arzneimittel einnehmen, in ihrem Medikamentenkonsum schulen und so eine Verbesserung ihrer Lebensqualität erreichen. Das Projekt entstand im Zusammenarbeit der Apothekerkammer mit der UNIQA Österreich Versicherungen AG und bietet die Möglichkeit einer einstündigen Intensivberatung in insgesamt 500 Apotheken. Es richtet sich an Personen mit sogenannter Polymedikation und versucht durch die Beratung der ApothekerInnen Wechsel- und Nebenwirkungen sowie Doppeleinnahmen durch etwa Generika zu vermeiden. Laut UNIQA gehen 5,6 Prozent aller ungeplanten Krankenhausaufnahmen auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen zurück. Daher ist das erklärte Ziel des Projektes vor allem ältere Menschen ab 65 Jahren umfassend über ihre Medikamente zu informieren. So soll ihnen ermöglicht werden, im Durchschnitt zwei Jahre länger zu Hause anstatt in einem Heim zu leben. Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer, erklärt für wen die Beratung außerdem in Frage kommt:
„Gerade wenn man viele Medikamente nimmt, kann es zu einer Reihe unterschiedlicher Probleme kommen. Es kann sein, dass unterschiedliche Ärzte nichts voneinander wissen und es so zu Doppelverordnungen kommt. Es kann sein, dass sich bei einem Generikum etwas verändert hat und sich der Name angepasst hat. Es kann sein, dass es Kombinations- und Einzelpräparate gibt oder dass man nicht weiß, ob man es teilen kann oder nicht. Oder es kann auch sein, dass sich nur die Farbe ändert. Also es gibt wirklich eine Fülle von Möglichkeiten, wo man Unsicherheiten entwickeln kann. Bei ein oder zwei Medikamenten hat jeder den Überblick, aber wenn man dann mehr Medikamente nimmt, braucht man wirklich professionelle Unterstützung...