Die ländlichen Regionen Österreichs sollen wieder mehr an Attraktivität gewinnen und so die Abwanderung in Städte eindämmen – das ist das allgemeine Ziel eines vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) erstellten Masterplans. Dieser umfasst konkrete Ideen in rund 20 politischen Handlungsfeldern wie etwa Digitalisierung, Energiewende, Kultur, Gesundheit und Kinderbetreuung. An der Erstellung des Plans mitgearbeitet haben Fachleute aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen unter der Führung von Bundesminister Andrä Rupprechter und dem ehemaligen Landeshauptmann Niederösterreichs, Erwin Pröll. Die beiden Politiker sehen den Masterplan als eine Maßnahmenvorgabe für zukünftige Bundesregierungen an und wollen diesen in seinen Details Anfang September präsentieren. Erklärtes Ziel ist es, die lokale Identität des ländlichen Raumes zu stärken, der einigen Herausforderungen entgegenblickt, wie Andrä Rupprechter zusammenfasst:
„Laut Statistik Austria sind zehn Prozent der Abwanderung aus den ländlichen Regionen bis 2030 zu erwarten, wobei vor allem Frauen und gut ausgebildete, junge Menschen im Zuge der Bildungswanderung in die Ballungszentren ziehen. Die Herausforderungen in der ländlichen Gesundheitsversorgung werden gerade in den nächsten zehn bis 15 Jahren sehr hoch sein, denn in dieser Zeit geht gut die Hälfte aller niedergelassenen Ärzte im ländlichen Raum in den Ruhestand. Wir haben Infrastrukturprobleme, insbesondere was die moderne Zukunftsinfrastruktur, die Digitalisierung, anbelangt. Wir haben schlechtere Arbeitsplatz- und Ausbildungschancen und die sozialen Herausforderungen für die Landgemeinden sind enorm. Das betrifft die Kinderbetreuung und Altenpflege, aber auch die Rolle des Ehrenamtes und der Vereine...