Weltweit stirbt alle 10 Sekunden ein Kind an Hunger. Um auf diese Katastrophe aufmerksam zu machen, läuten am Freitag, dem 28. Juli um 15 Uhr die Kirchenglocken in ganz Österreich fünf Minuten lang. Das Läuten soll daran erinnern, dass aktuell Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind. 2017 wird die Zahl der Hungernden erstmals seit 10 Jahren wieder steigen. Weite Teile Ostafrikas, wie auch die Sahelzone, stehen vor einer der schlimmsten humanitären Katastrophen der jüngsten Geschichte. Betroffen sind die Länder Äthiopien, Somalia, Uganda, der Südsudan und ganz besonders Kenia. Mehr als 22 Millionen Menschen sind hier vom Hunger bedroht. Christoph Schweifer, Caritas Auslandshilfe-Generalsekretär, über Erfahrungen beim Besuch der Regionen:
"Menschen, die an Hunger leiden, haben keine Kraft mehr für die alltäglichen Dinge des Lebens. Wenn Kinder akut an Hunger leiden, dann haben sie die Hälfte des Gewichtes, das normalerweise Kinder in ihrem Alter haben sollten. Dann verändert sich die Farbe und die Struktur der Haut und die Haarfarbe. Kinder werden teilnahmslos und apathisch. Ich weiß nicht, wer von Ihnen schon in Afrika war, aber wenn man normalerweise in ein afrikanisches Dorf kommt, dann laufen einem zuerst die Kinder entgegen und es gibt ein großes Hallo und es gibt viel Spaß und viel Scherz. Wenn wir in Dörfern unterwegs sind, in denen der Hunger herrscht, dann gibt es eine gespenstische Stille. Dann gibt es kein Hallo und keinen Spaß. Dann gibt es keine herumlaufenden Kinder. Kinder stehen bei ihren Müttern und Vätern und sind erschöpft, verzweifelt und hoffnungslos. Wenn die Schwächung durch den Hunger soweit geht, dann sterben Kinder, Frauen und Männer an Malariaerkrankungen und Durchfallerkrankungen, die sie sonst überleben würden...