Das österreichische Rote Kreuz appelliert anlässlich des Welttags der humanitären Hilfe am 19. August für eine EU-weite, einheitliche Asylpolitik sowie für die Aufstockung der Förderungsmittel für akute Hilfeleistungen. Der Aufruf richtet sich damit sowohl an die heimische wie auch an die EU-Politik. Konkreter Vorschlag des Roten Kreuzes ist eine stufenweise Erhöhung des Auslandskatastrophenfonds um fünf Millionen Euro jährlich sowie die Widmung eines Teils davon für akute und langjährige Krisen mit mehrjährigen Förderungszusagen. Damit soll die langfristige Planbarkeit von Hilfeleistungen in von humanitären Krisen gebeutelten Regionen besser gewähreistet werden. Der erhöhte Bedarf an finanzieller Unterstützung ist auch durch die Ausweitung der Notsituation weltweit begründet, wie Gerald Schöpfer, Präsident des österreichischen Roten Kreuzes, erklärt:
„Die vereinten Nationen, also die UNO, schätzen, dass heuer 21 Milliarden Euro für humanitäre Einsätze der vereinten Nationen selbst gebraucht werden. Die Schätzung des internationalen Roten Kreuzes geht in Richtung 1,6 Milliarden Euro. Wir wissen aus Erfahrung, dass nur etwa zwei Drittel dieser benötigten Mittel, um die ärgste Not weltweit zu lindern, auch erreicht werden. Wir haben das Pech, dass humanitäre Krisen immer länger dauern und dass die Katastrophenhilfe zu einer Art Dauereinrichtung wird. In der Praxis stoßen wir als Helfer an unsere Grenzen. Noch nie waren so viele Menschen in der Welt auf akute Nothilfe angewiesen wie derzeit. 65 Millionen Menschen sind auf der Flucht, ein wesentlicher Teil davon sind Binnenflüchtlinge. Europa wird ja nur von einem winzigen Bruchteil dieser Flüchtlinge tangiert. Mehr als 128 Millionen Menschen sind darauf angewiesen, eine akute Nothilfe zum Überleben zu bekommen...