Unter dem Motto ‚Wer mehr kann, ist besser dran‘, hat Sozialminister Alois Stöger heute im Rahmen einer Pressekonferenz den Startschuss zu der Infokampagne zur sogenannten Ausbildungspflicht gegeben. Radio- und Fernsehspots sollen Jugendliche, ihre Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen, sowie ausbildenden Betrieben die Wichtigkeit von Ausbildung näher bringen. Besonders die Jugendlichen will Stöger ‚bei ihrer Motivation und ihrer Energie packen‘, indem ihnen Wege zu Bildung und Ausbildung aufgezeigt werden:
„Der Arbeitsmarkt hat eine ganz einfache Formel: Je niedriger die Qualifikation ist, desto höher ist das Risiko arbeitslos zu sein. Wir merken, dass an der Hürde - raus aus der Pflichtschule, hinein in den Beruf - die großen Schwierigkeiten entstehen. Das Institut für höhere Studien sagt, dass wir jährlich 5000 Junge Menschen haben, diese Zahl muss man sich einmal vorstellen, die da aus dem gesellschaftlichen Leben herausfallen, die da nicht anschlussfähig sind, die hier verloren gehen.“
Zwar beinhaltet die Ausbildungspflicht auch Verwaltungsstrafen, wenn unter 18jährige nicht in Ausbildung sind - diese richten sich aber vor allem an deren Eltern und sollen laut Stöger nicht im Mittelpunkt der Initiative stehen. Er zeigt sich überzeugt, dass es nur in den seltensten Fällen der Unwillen der Jugendlichen ist, an dem eine Ausbildung scheitert. Er will sie dabei unterstützen ihre Talente zu finden, und diese auch einzusetzen.
Je länger Jugendliche nicht in Ausbildung sind, desto schwerer gestaltet sich der Wiedereinstieg, sagt Martina Schneider, Jugendcoach bei den Volkshochschulen. Sie weißt hier vor allem auf die Schnittstelle zwischen Pflichtschule und weiterführenden Ausbildungen als Problembereich hin:
„Prinzipiell ist diese Schnittstelle sehr risikoreich, weil der Pflichtschulbereich sehr behütend ist...