In den letzten 50 Jahren hat es in der Pathologie wesentliche Fortschritte gegeben, nun kommen diese nach jahrelanger Grundlagenforschung auch beim Patienten an. So konnte man bei der digitalen Analyse von Tumorzellen, sowie in der Therapie von Eierstock-Krebs und bei der Früherkennung von Gebärmutterhals-Krebs wichtige Fortschritte erzielen. Anlässlich der Herbsttagung der Österreichischen Gesellschaft für Pathologie, die vom 14. bis 16. September in Velden stattfindet, haben Pathologen heute, Mittwoch, über Fortschritte der modernen Pathologie gesprochen. Denn der Pathologe ist längst nicht mehr der verschriene „Leichenaufschneider“, sondern für fast 100 Prozent der Diagnosen für lebende Patienten zuständig. Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin Klimpfinger; Pathologisch-Bakteriologisches Institut, SMZ Süd Kaiser-Franz- Josef-Spital; Past Präsident der ÖGPath ÖGPath / IAP Austria, klärt auf:
„Wenn man alles über alles zusammen nimmt, macht der Pathologe heute 97 oder 98 Prozent der Diagnosen für den lebenden Patienten. Zwei, drei Prozent seiner Arbeit beschäftigt er sich noch mit Obduktionen, also mit Verstorbenen. Dass ist im Sinne der Qualitätssicherung sicher wichtig, möchte das gar nicht kleinreden, aber der Schwerpunkt ist ein ganz anderer geworden und man müsste auch das im öffentlichen Bewusstsein, in der öffentlichen Meinung korrigieren. Das ist gesundheitspolitisch wichtig, ich spreche jetzt nicht pro Bono für die Pathologie, aber wenn man das nicht macht, dann wird die Politik die Notwendigkeit dieses Bereiches nicht erkennen und dann werden die Ressourcen nicht bereit gestellt. Das ist auch einer der Hauptgründe, warum wir jetzt in die Öffentlichkeit gehen...