Knapp die Hälfte der in Österreich Beschäftigten gibt an mit ihrem Einkommen knapp oder nicht auszukommen. Das geht aus der aktuellen Auswertung des Arbeitsklimaindexes (AI) hervor. Der AI wird von den Markt- und Meinungsforschungsinstituten IFES und SORA im Auftrag der Arbeiterkammer Oberösterreich (AKOÖ) erstellt und feiert heuer sein 20jähriges Jubiläum. Christoph Hofinger von SORA streicht in diesem Zusammenhang vor allem die großen Unterschiede zwischen den Geschlechtern hervor:
„Wir haben heute bei 40 Prozent der männlichen Befragten, und 54 Prozent der weiblichen Befragen die Aussage: Das Einkommen reicht gerade aus oder reicht nicht aus. Das hat sich in den letzten beiden Jahren verbessert, aber ist noch nicht beim Optimum. Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist in dieser Frage bedauerlicherweise größer geworden. Wir hatten hier bis ins Jahr 2011 einen zehn-Prozent-Unterschied, in den vergangenen fünf Jahren liegt dieser Unterschied im Durchschnitt bei 14 Prozentpunkten. Das entspricht auch dem aktuellen Wert von 2017.“
Diese hohe Differenz führt Hofinger unter anderem darauf zurück, dass der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen, auch bei Vollzeitbeschäftigung, wächst. Dazu kommt, dass in den vergangenen 20 Jahren sehr viele weibliche Teilzeitjobs dazugekommen sind, erklärt Hofinger. Johann Kaliauer, Präsident der AKOÖ, fordert mehr Einkommenstransparenz in den Betrieben und bessere Rahmenbedingungen in Sachen Kinderbetreuung.
Das zweite große Thema der aktuellen AI-Auswertung ist, wie die Befragten ihre Chancen am Arbeitsmarkt einschätzen. Reinhard Raml von SORA:
„Mehr als die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher sehen ihre Chancen am Arbeitsmarkt eher negativ...