‚Ohne Ärzte geht’s nicht‘ lautet das Motto der heute vorgestellten, neuen Kampagne der Österreichischen Ärztekammer. Inhalt sind aus Sicht der Ärztekammer drei wesentliche Mängel im heimischen Gesundheitssystem. Diese umfassen eine Kritik der Bürokratisierung von medizinischen Abläufen, die Forderung den drohenden Ärztemangel zu beheben und gleichzeitig die derzeitige Abwanderung von jungen MedizinerInnen ins Ausland zu verringern sowie zukünftig zu vermeiden. Ebenfalls kritisch gesehen wird die Umsetzung der geplanten Erstversorgungszentren der Politik. Diese sind für die Ärztekammer realitätsfern und gerade in ländlichen Regionen schwer umsetzbar und wenig sinnvoll. Die Kampagne fasst die wichtigsten ‚Krisenzonen‘ zusammen, wie Johannes Steinhart, Obmann der Österreichischen Ärztekammer, erläutert:
„Wir haben daher die Kampagne ‚Ohne Ärzte geht’s nicht‘ für drei Krisenzonen gestaltet. Das ist erstens, ganz dramatisch, der drohende Ärztemangel muss behoben werden. Zweitens, das Primärversorgungsgesetz gehört an Stellen repariert und angepasst. Da sind Gestaltungen inkludiert, die in der Zukunft so nicht funktionieren werden. Und das dritte ist, mehr ärztliche Kompetenz in der Politik und in der Planung. Das ist ganz entscheidend, um einen konstruktiven Schritt in die Zukunft für unser Gesundheitssystem zu setzen.“
Ein Problem in der Umsetzung der Primär- oder Erstversorgungszentren sieht die Ärztekammer im Mangel an Kassenärzten. Geschuldet ist dieser der Abwanderung von JungärztInnen ins Ausland, die wiederum laut den ÄrztevertreterInnen an den schlechten Konditionen der Kassenverträge liegt. Norbert Meindl, zweiter stellvertretender Obmann der Ärztekammer, illustriert das Problem folgendermaßen:
„Man wird sich fragen, warum so viele ÄrztInnen nach dem Studium Österreich verlassen...