Rund 39.000 Österreicherinnen erhalten jedes Jahr die Diagnose Lugenentzündung. Hauptverursacher sind Pneumokokken genannte Bakterien, die eine schwere Infektion auslösen können. 2015 sind 3.500 Menschen an den Folgen einer Pneumokokkeninfektion gestorben. Die Hälfte der Todesfälle treten innerhalb der ersten 48 Stunden ein. Eine Antibiotikatherapie ist deshalb oft zu spät, auch wenn die Resistenzen in Österreich weniger ausgeprägt sind als in anderen Ländern. Nur ein Drittel aller ÖsterreicherInnen wissen bescheid, dass man sich gegen Pneumokokken impfen lassen und die Risiken dadurch minimieren kann. Dr. Oskar Janata, Hygienefacharzt, Sozialmedizinisches Zentrum Ost - Donauspital:
"Wann kommen die Pneumokokken? Im Winter, das ist die respiratory season. Es schleicht sich ab September langsam an und mit den Virusinfekten der Atemwege beginnt auch das Problem der Pneumokokken. Der Vorgang ist relativ einfach: ein Virusinfekt schädigt das Bronchialsystem und das Trachealsystem und auf die geschädigte Schleimhaut hinauf können die Pneumokokken invasiv werden, machen die Superinfektion und machen dort auch die Pneumonie auf Basis eines abgelaufenen Virusinfektes. Und das kumuliert dann im Jänner, Februar mit der Grippezeit.“
Zu den Risikogruppen zählen Kleinkinder, wobei Pneumokokken hier meist zu einer Mittelohrentzündung führen, und Personen über 50, wobei bei dieser Gruppe die Lungenerkrankung die häufigste Folge ist. Auch wenn eine Lungenerkrankung überstanden ist, bleiben häufig schwere Herz-Kreislauf Belastungen. Personen mit chronischen Lungenerkrankungen wie COPD oder Asthma haben ein um bis zu 13,5 fach höheres Risiko. Die 600.000 Österreicher mit Diabetes sind ebenfalls stark gefährdet...