In Österreich ist jeder dritte Junge und jedes vierte Mädchen im Volksschulalter übergewichtig. Zehn Prozent der Kinder sind sogar adipös, also stark übergewichtig. Das „Forum Ernährung Heute“ hat heute eine sechs-Punkte-Liste zum Thema Essen, Lebensstil, Verantwortung und Bildung präsentiert, um dieser Problematik entgegen zu wirken. Marlies Gruber, Geschäftsführerin von Forum.Ernährung.Heute:
„Wir sehen bei Kindern, dass sie den Bezug zu Lebensmitteln verloren haben. Sie wissen nicht mehr, wie und wo Lebensmittel entstehen und können auch nicht einschätzen, welche Wirkungen sie auf uns und die Umwelt haben. Da braucht es mehr Bewusstseinsbildung und auch viel mehr Praxis. Eltern verwenden nicht mehr soviel Zeit fürs Kochen. Convenience-Food ist praktisch. Aber man braucht ein Grundwissen darüber, wie diese Speisen entstehen. Wir sehen ja auch, dass Kinder stark übergewichtig sind und die Zahlen steigen. Auf der einen Seite liegt das am oft ungünstigen Essverhalten. Auf der anderen Seite gibt es einen ganz massiven Bewegungsmangel.“
Die sechs „Postulate“ reichen von einem Unterrichtsfach „Besser essen lernen“ über eine Qualitätsoffensive in der Gemeinschaftsverpflegung (Schulkantinen, Altersheime, etc.) und gesunden Optionen in den Märkten bis zu der Förderung von Genuss beim Essen und mehr Bewegung. All das soll auf einer fundierten wissenschaftlichen Basis stehen. Jürgen König ist Ernährungswissenschaftler an der Universität Wien. Er ortet Verwirrung in der Gesellschaft, wenn es um Ernährungsfragen geht. Das liege daran, dass Medien überspitzen oder gar widersprüchliche Meldungen publizieren, so König:
„Die Medienvertreter, Journalisten, und so weiter haben auch eine gewisse Verantwortung...