Seit wenigen Jahren bringt eine Erhebung der Österreichischen Nationalbank deutlich mehr Transparenz in die Vermögensverteilung in Österreich. Im HFCS (Household Finance and Consumption Survey) wird ein Einblick in die finanzielle Situation von privaten Haushalten gegeben. Das Problem dabei ist allerdings die korrekte Erfassung von sehr vermögenden Haushalten, da diese nur in kleinem Umfang befragt werden und oftmals die Teilnahme an dieser freiwilligen Erhebung verweigern. Daher hat nun ein Team rund um Jakob Kapeller von der Keppler Universität Linz im Auftrag der AK Wien und Oberösterreich eine statistische Hochschätzung errechnet und dabei gezeigt, wie die tatsächliche Vermögenskonzentration in Österreich aussieht. Dabei zeigt sich, dass das hochgeschätzte Gesamtvermögen der privaten Haushalte nicht bei 998 Milliarden wie bisher angenommen liegt, sondern deutlich drüber bei 1.317 Milliarden Euro. Jakob Kapeller, Leiter des Instituts für Gesamtanalyse der Wirtschaft (ICAE) der Johannes Kepler Universität Linz, über die Ergebnisse der Studie:
„Die wesentlichen Ergebnisse sind, dass die bestehenden Daten das Gesamtvermögen signifikant unterschätzen. Nach unseren Berechnungen um knapp mehr als 300 Milliarden Euro, also das Gesamtvermögen steigt von knapp 1000 Milliarden, auf 1310 Milliarden Euro. Und das auch der Anteil des reichsten Prozent massiv unterschätzt wird. Die werden in den Original-Daten mit einem Vermögensanteil von 25 Prozent ausgewiesen, unsere Berechnungen zeigen aber, dass ein Wert von 40 Prozent ein wesentlich realistischeres Estimate vom Vermögensanteil des reichsten Prozent der ÖsterreicherInnen wäre.“
Das Durchschnittsvermögen steigt damit unter der Berücksichtigung vorher nicht erfasster reicher Haushalte von 258...