Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl appelliert gemeinsam mit den Bundesspartenobleuten der Wirtschaftskammer (WKÖ) an das ‚Verantwortungsbewusstsein der österreichischen Politik‘, die geplante Vereinheitlichung von Arbeiter- und Angestelltenverhältnissen zu überdenken. Die Betriebe drohen hier zum politischen Spielball zu werden, kritisiert Leitl. Die WKÖ-Vertreter sprechen von einem "Husch-Pfusch-Gesetz" und warnen davor, alle Branchen über einen Kamm zu scheren. Christoph Leitl:
„Erstmals nehmen alle Sparten gemeinsam zu einer aktuellen Entwicklung Stellung. Eine Entwicklung, wo es auch um die Abgrenzung zwischen Politik und Sozialpartnern geht. Die Politik hat selbstverständlich die Möglichkeit Ziele zu setzen, aber wenn es um die Arbeitswelt geht, dann soll sie den Sozialpartnern die Umsetzung überlassen. Nicht weil wir glauben, dass wir um so viel besser sind, sondern weil die Branchen unterschiedlich sind. Auf unterschiedliche Branchen muss man auch unterschiedlich eingehen. Nur auf diese Weise können sich Betriebe ordentlich entwickeln und Arbeitsplätze gesichert werden.“
Petra Nocker-Schwarzenbacher ist Bundesspartenobfrau für Tourismus. Sie kritisiert vor allem die Kündigungsfristen, die durch eine Anpassung der Arbeiter an die Angestellten gültig werden würden. Sie selbst habe in ihrem Tourismusbetrieb zu Spitzenzeiten etwa ein Drittel mehr MitarbeiterInnen im Haus als sonst. Diese Flexibilität würde laut Nocker-Schwarzenbacher mit einem Schlag verloren gehen:
„Über 70 Prozent unserer Mitarbeiter sind Arbeiter, der Rest sind Angestellte und Lehrlinge. Wenn wir da angleichen, und diese Angleichung nur in eine Richtung geht, dann würden wir sicherlich stark an Wettbewerbsfähigkeit verlieren...