Die Misteltherapie feiert ihr 100-jähriges Jubiläum in der Krebstherapie und ist trotz zahlreicher Vorteile für PatientInnen nicht einheitlich durch Krankenkassen gedeckt – darauf weisen Onkologen heute, Mittwoch, im Rahmen einer Pressekonferenz dezidiert hin. Die Therapieform ist seit 100 Jahren in der Krebsbehandlung für seine tumorhemmende Wirkung bekannt. In der modernen Krebsbehandlung wird Mistelextrakt subkutan verabreicht, also unter die Haut gespritzt. Die Behandlung erfolgt zusätzlich zur Chemotherapie und ist in Mitteleuropa weit verbreitet, wie Leo Auerbach, Leiter der komplementärmedizinischen Ambulanz im AKH Wien, zusammenfasst:
„Die Misteltherapie gibt es eigentlich schon seit 100 Jahren, wissenschaftlich zu erforschen begonnen hat man sie 1938. Wir haben bis dato 171 Studien, die zum Thema publiziert wurden. In Mitteleuropa wenden es etwa 60 bis 80 Prozent aller KrebspatientInnen an.“
Verabreicht werden sollte die Behandlung mit Misteln laut ExpertInnen zusätzlich zu einer laufenden Chemotherapie. So können die Nebenwirkungen der oft schlecht vertragenen Chemotherapie eingeschränkt werden. Außerdem äußert sich die Zusatztherapie mit Misteln in besserem Schlaf, erhöhtem Appetit und weniger Übelkeit. So wird die Lebensqualität der PatientInnen verbessert, wie Harald Matthes, ärztlicher Leiter des Gemeinschaftskrankenhauses Berlin-Havelhöhe betont. Er hält die Therapieform mit Misteln für erprobt:
„Die Misteltherapie kann die Lebensqualität der PatientInnen sehr gut verbessern. Eine wichtige Studie dazu, dass die Misteltherapie auch bei Chemotherapie indiziert ist, ist die Piao-Studie, die 2001 durchgeführt wurde...