Angehende Ärztinnen und Ärzte bewerten ihre Basis-Ausbildung im Durchschnitt mit der Schulnote 2,5. Besser liegt die Facharztausbildung mit einer Note von 2,29. Von den Fächern schneidet die Anästhesie-Ausbildung mit 1,4 am besten ab. Im Bundesländervergleich liegt der Westen klar vor dem Osten. Durchgeführt wurde die Evaluierung vom Ärztlichen Qualitätszentrum im Auftrag der Bundeskurie Angestellte Ärzte in der Österreichischen Ärztekammer. Deren stellvertretender Obmann Karlheinz Kornhäusl sieht die Ergebnisse der Befragung durchaus positiv:
„Insgesamt sind die Ergebnisse durchaus erfreulich. Wir evaluieren seit 2011 und sehen in allen Bereichen wirklich einen Trend nach oben. Das ist auf beharrliche Arbeit, mit dem Ziel die Ausbildungsbedingungen zu verbessern, zurückzuführen. Darauf können wir stolz sein. Was wir schon sehen ist, dass es vielerorts Kinderkrankheiten gibt. Da muss man jetzt ansetzen und die ausbessern.“
Besonders schmerzhaft ist für Kornhäusl die hohe Dropout-Rate von 38,8 Prozent bei MedizinabsolventInnen. Jedes Jahr promovieren 1.218 StudentInnen der Medizin. Davon finden nur 849 Eintrag in die Ärzteliste. Nicht zuletzt wegen der hohen Ausbildungskosten müsse diese Lücke so gut wie möglich geschlossen werden, fordert Kornhäusl, der folgende Ansatzpunkte in Ausbildung und Praxis ortet:
„Wir haben tatsächlich große Probleme, wenn es um überbordende Administration und Bürokratie geht. Das betrifft vor allem auch junge Ärztinnen und Ärzte. Ein weiteres Problemfeld ist, das zeigen die Ergebnisse sehr klar, dass heute vielfach zu wenig Ressourcen für eine qualitätsvolle Ausbildung zur Verfügung gestellt werden...