GLOBAL 2000 und WWF haben heute im Rahmen einer Pressekonferenz ihren Stromanbieter-Check präsentiert. Die Anbieter von 80 Prozent des in Österreich verbrauchten Stroms konnten von den Umweltschutzorganisationen durchleuchtet und auf ihre Umweltverträglichkeit bewertet werden. Die übrigen Anbieter waren trotz Nachfrage nicht bereit, sich an der Evaluierung zu beteiligen. Viele der Verweigerer sind Briefkastenfirmen mit Sitz im Ausland. Energieexperte und Studienautor Thomas Steffl präsentiert die Ergebnisse:
„Wir haben zwei Anbieter die sehr gut abgeschnitten haben, neun weitere haben ein gutes Ergebnis geliefert, 13 sind im Mittelfeld, elf sind schon an der Kippe und drei wurden eindeutig negativ beurteilt. Vereinfacht betrachtet hat man also ein gutes Viertel an Stromanbietern mit sehr guter oder guter Bewertung. Ein gutes Drittel liegt bei Genügend oder nicht Genügend. Das ist aber nur die Betrachtung nach der Anzahl der Stromanbieter. Wenn man das Ganze in Energiemengen umwertet und damit den Strommarkt adäquat abbildet, verschiebt sich das stark. Die Anbieter mit sehr guten und guten Ergebnis stellen dann nur noch 1,5 Prozent des gesamten Strommarktes dar.“
Laut dem aktuellen Stromkennzeichungsbericht der Energieregulierungsbehörde E-Control bieten 125 Energieversorger in Österreich 100 Prozent Grünstrom an. Oft verbirgt sich hinter dieser Behauptung aber Strom aus Kohlekraftwerken, der mit billigen Ökostromzertifikaten ‚umettiketiert‘ wird, erklärt Steffl. Hinter einem der Grünstromanbieter steckt sogar ein Atomkraftwerksbetreiber, wie Reinhard Uhrig aufgedeckt hat:
„Der letztjährige Grünstromanbieter GNI hat eine Postadresse im ersten Bezirk in Wien...