Seit 150 Jahren siedeln sich das erste Mal wieder Wölfe in Österreich an und fördern damit die natürliche Stabilität des Ökosystems – darauf weist der Österreichische Naturschutzbund heute, Montag, hin. Der Naturschutzbund setzt sich mit seiner Petition ‚Eine Chance für den Wolf‘ für eine mögliche Koexistenz von sich niedergelassenen Wölfen mit der Bevölkerung ein. Außerdem soll durch die Petition die Politik zum Handeln aufgefordert werden. Gefunden werden sollen etwa Lösungen für aufkommende Probleme und betroffene Almbauern unterstützt werden. Letztere fürchten oftmals um ihren Herdenbestand, der von Wölfen gerissen werden kann. Tatsächlich wird jedoch sehr viel weniger Herdenvieh vom Wolf gerissen, als angenommen, wie Max Rossberg, Obmann des Vereins zum Schutz der europäischen Wildnis, weiß. Er nennt diesbezügliche Zahlen und verweist auch auf die Aufklärung, die durch die Petition losgetreten werden soll:
„Wenn man sich nüchtern die Zahlen ansieht, merkt man, von 450.000 Schafen und Ziegen in Österreich wurden 17 vom Wolf gerissen. Je nach Quelle sind 10.000 durch Würmer, Blitzschlag oder Kälte gestorben. In Deutschland gibt es 1,8 Millionen [Schafe und Ziegen, Anmk], davon sind 2.400 durch den Wolf gestorben, 70 bis 80.000 durch alle möglichen anderen Krankheiten. In Frankreich gibt es 8,2 Millionen Schafe, 2.700 wurden vom Wolf gerissen, über 100.000 durch wilde Hunde, Wurmbefall und Kälte. Slowenien hat 142.000 Schafe, 295 davon wurden gerissen, 4.400 sind durch alles andere gestorben. Es ist also keine Frage der Zahlen. Trotzdem reden wir in Österreich, wo der Wolf gerade kommt, bereits übers Schießen. Warum? Weil ich glaube, es gibt hier zwei verschiedene Bilder: Das Bild des Wolfes in unseren Köpfen und der Wolf, da draußen in der Natur...