Ein Drittel aller Beschäftigten in Österreich geht auch krank zur Arbeit. Das zeigt der heute von der Arbeiterkammer Oberösterreich (AKOÖ) und dem Institut für Empirische Sozialforschung (IFES) vorgestellte Arbeitsgesundheitsmonitor 2017. Krank zur Arbeit zu gehen, auch Präsentismus genannt, liegt damit seit fünf Jahren konstant bei 33 Prozent. Rückläufig hingegen ist die Dauer des Präsentismus: Während die ArbeitnehmerInnen in den Krisenjahren 2008 und 2010 rund neun Tage pro Halbjahr krank zur Arbeit gegangen sind, sind es seit zwei Jahren konstant zwischen sechs und sieben Tagen. Dr. Reinhard Raml, Geschäftsführer IFES:
„Wir haben festgestellt, dass im vergangen halben Jahr ein Drittel der unselbstständig Beschäftigten krank zur Arbeit gegangen ist. Wenn man sich da den Durchschnitt der vergangenen Jahre ansieht, dann bemerkt man, dass ab dem Jahr 2013 dieser Durchschnitt sehr konstant ist. Wir haben also ungefähr immer ein Drittel der unselbständig Beschäftigten, die jeweils im vergangen halben Jahr krank zur Arbeit gegangen sind.“
Besonders oft gehen Beschäftigte in der Holzindustrie, in der Nahrungsmittelherstellung und in der Metallbranche krank zur Arbeit. in allen drei Bereichen liegt der Anteil bei rund 40 Prozent. Tendenziell eher zuhause bleiben ArbeitnehmerInnen im Fremdenverkehr und im Einzelhandel. Nach Berufen betrachtet stechen GeschäftsführerInnen und RegalbetreuerInnen ins Auge: Von ihnen geben jeweils fast 50 Prozent an im vergangen halben Jahr krank zur Arbeit gegangen zu sein. Dr Reinhard Raml über ihre Motive:
„Das wesentlichste Hauptmotiv krank in die Arbeit zu gehen ist das Pflichtgefühl gegenüber Kolleginnen und Kollegen. Das spielt bei sechs von zehn Personen, die krank zur Arbeit gehen, eine tragende Rolle...