Österreichs Händler müssen im Bereich der Digitalisierung aufholen oder laufen Gefahr Umsatzeinbußen zu erleiden – darauf weist der Handelsverband mit dem heute, Donnerstag, präsentierten ‚Retail Barometer‘ hin. Das Barometer, eine Umfrage die von der Beratungsorganisation EY durchgeführt wurde, zeigt derzeitige Entwicklungen im Einkaufsverhalten sowie Einschätzungen der österreichischen Händler. Onlineeinkäufe nehmen in Österreich immer mehr an Bedeutung zu, die großen und meistgenutzten Onlinehändler liegen jedoch im Ausland. 93 Prozent der Online-Shopper in Österreich kaufen etwa beim international marktführenden Unternehmen Amazon. Der Handelsverband sieht darin die Gefahr für heimische Händler rückläufigen Gewinn zu machen. Als Lösung wird ‚Omnichannel‘ gesehen, also die vielfältige Verbindung aus Filial- mit Online-Einkauf sowie bedürfnisorientiertes Angebot für KundInnen. Damit soll der Anschluss an internationale, digital erfolgreiche Unternehmen, sogenannte ‚digital champions‘, besser gelingen, so Martin Unger, Sektionsleiter Consumer Products und Retail bei Contrast EY:
„Wir sehen in der Studie, dass durchaus ein großer Teil der österreichischen Händler bestrebt ist, Omnichannel umzusetzen. Wir sehen aber auch, dass es gegenüber den internationalen Unternehmen doch einen sehr großen Aufholbedarf gibt und dass österreichische Händler sich vielfach in der Eigenwahrnehmung überschätzen, wie weit sie im Bereich Omnichannel sind. Weiterer Punkt ist der Angriff der ‚digital champions‘, die gegenwärtig bereits eine sehr starke Position in Österreich haben. Es ist sehr wichtig, dass die österreichischen Händler eine strategische Antwort auf diese Herausforderung finden, um einen Verkaufsabfluss ins Ausland abzuhalten und die Beschäftigung im Handel auf derzeitigem Niveau zu halten...