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Klage gegen Atomprojekt Ungarns: Global 2000 sieht Marktverzerrung und Verstöße bei Projektvergabe

22.01.2018

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Die Republik Österreich plant gegen die Erweiterung und die Neuerrichtung eines ungarischen Atomkraftwerks zu klagen. Begrüßt wird das Vorgehen Österreichs von der Umweltorganisation Global 2000. Diese befürchtet, dass durch die Atompläne Ungarns nicht nur mehr Atomstrom nach Österreich exportiert werden wird, sondern heimischer Ökostrom auch weniger rentabel wird. Da das Atomprojekt von der EU subventioniert wird, wird Atomstrom günstiger werden und somit den EU-weiten Energiemarkt verzerren. Strom aus erneuerbarer Energie wird so im Verhältnis teurer und konkurrenzunfähig, was die Energiewende in Österreich bremsen kann, so Global 2000. Zu verhindern versucht die Nichtigkeitsklage die Erweiterung des bestehenden Atomkraftwerks Paks sowie den Neubau des Atomprojekts Paks 2. Neben energiewirtschaftlichen Aspekten verweist Reinhard Uhrig, Atomsprecher bei Global 2000, auch auf das erhöhte Sicherheitsrisiko, das für die österreichische Bevölkerung entsteht:

„Derzeit geplant werden zwei neue Reaktoren an einem bestehenden Standort von vier alten Reaktoren. Das heißt, das ist ein Cocktail aus Uralt-Reaktoren ohne Containment mit zwei Prototyp-Reaktoren, die in Europa bis jetzt nicht existieren. Dieser Neubau betrifft Österreich einerseits sicherheitstechnisch; die Reaktoren liegen 180 Kilometer von der österreichischen Grenze. Tschernobyl ist tausend Kilometer entfernt gewesen, wir wissen alle was passieren kann. Andererseits betrifft es Österreich ganz massiv elektrizitäts-wirtschaftlich. Die Produktion von subventioniertem Atomstrom an dieser Anlage würde dazu führen, dass Österreich zunehmend zum Stromimporteur von subventioniertem Atomstrom würde, es würde die Preise für erneuerbare Energie zusammenhauen und damit die Energierevolution in Österreich behindern...

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