Schmerz ist eines der vielschichtigsten und komplexesten körperlichen Phänomene. Er kann zum einen Begleiterscheinung unterschiedlicher Krankheiten sein, sich aber auch zu einem eigenständigen Krankheitsbild entwickeln. Die letzte Gesundheitsbefragung der Statistik Austria zeigt, dass rund 3,6 Millionen Österreicher in den letzten vier Wochen unter Schmerz gelitten haben, bei 1,5 Millionen davon sind die Schmerzen sogar chronisch. OÄ Dr. Gabriele Grögl-Aringer, Präsidentin der ÖSG (Krankenanstalt Rudolfsstiftung, Wien), über die aktuelle Situation:
„Wir haben nach wie vor in Österreich ungefähr 1,5 Millionen Menschen mit chronischen oder chronisch rezidivierenden Schmerzen. Davon ungefähr 350.000 bis 400.000, wo sich diese chronischen Schmerzen in eine Schmerzerkrankung umgewandelt haben. Eine Schmerzerkrankung ist ein eigenständiges Krankheitsbild und diese Menschen sind mit sehr sehr großen physischen, psychischen und sozialen Beeinträchtigungen versehen. Daraus resultiert ganz klar: Das muss auch alles in das Package von der schmerzmedizinischen Versorgung von diesen Patienten. Das heißt, hier brauchen wir unbedingt eine multimodale interdisziplinäre Versorgung, ansonsten ist eine effiziente Hilfe bei diesen Patienten nicht möglich.“
Für die Österreichische Schmerzgesellschaft (ÖGS) ist eine noch bessere Aus- und Weiterbildung der Ärzte die Grundvoraussetzung zur Optimierung der aktuellen Versorgungslage. Denn zurzeit geben laut einer Umfrage unter AllgemeinmedizinerInnen rund 20 Prozent an, dass die Zahl der Schmerzpatienten in ihrer Praxis stark anwachse. Die häufigsten Ursachen sind dabei Rückenschmerzen und Kopfschmerzen. Für Prim...