Wiens Krankenhäusern mangelt es an Ärztinnen und Ärzten. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für empirische Sozialforschung, IFES, hervor, die von der Ärztekammer Wien beauftragt wurde. Ziel der Studie war es, die Umsetzung des seit 2016 geltenden Krankenanstalten-Arbeitsgesetzes (KA-AZG) zu evaluieren. Insgesamt nahmen 1481 Ärztinnen und Ärzte an der Umfrage teil, der Großteil davon MitarbeiterInnen in Spitälern des Wiener Krankenanstaltenverbunds, KAV. Grundsätzlich geben zwei Drittel der Befragten an, dass sich ihre Situation hinsichtlich der Arbeitszeiten seit der der Einführung des neuen Gesetzes verbessert hat. Der Großteil der ÄrztInnen muss heute weniger arbeiten ohne dabei weniger zu verdienen. Doch die Kürzung der Arbeitsstunden resultiert auch in einem enormen Mangel an Arbeitskräften, sagt Dr. Wolfgang Weismüller, Vizepräsident der Ärztekammer Wien und Obmann der Kurie angestellte Ärzte:
„Seitdem wir das neue KA-AZG haben, müssen Ärzte im Schnitt ungefähr 5 Stunden weniger in der Woche arbeiten. Wenn sie das mit den 3000 Ärzten im KAV, und diese Umfrage ist hauptsächlich eine KAV-Umfrage, multiplizieren, also 5 Stunden mal 3000 Ärzte, kommen sie auf 15000 Arztstunden die fehlen. Das sind, wenn man es umrechnet, 375 äquivalente Vollzeit-Ärzte die hier einfach nicht ergänzt wurden. Früher hat der durchschnittliche Arzt mehr gearbeitet, jetzt darf er nicht mehr so viel arbeiten, was dazu führt, dass uns schlichtweg ärztliche Arbeitsstunden fehlen. Es kommt zu einer enormen Verdichtung und dadurch zwangsweiße dazu, dass die Kollegen nach dem Nachtdienst länger dableiben müssen und noch wesentlich ausgeprägter auch nach dem Tagdienst. 89 Prozent aller im KAV beschäftigten Ärzte müssen tagsüber länger dableiben...