Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) zieht Bilanz zum vor zwei Jahren in Kraft getreten Energieeffizienzgesetz und kritisiert die daraus entstehende Bürokratie für Energielieferanten. Diese könnte laut WKÖ weiters zu Preissteigerungen für EnergiekundInnen führen, sollte das Gesetz in seiner jetzigen Form erhalten bleiben. Besonders problematisch sieht die WKÖ die im Gesetz verankerte Energielieferantenverpflichtung, nach der Energiezulieferer eine bestimmte Menge an Energieeffizienzmaßnahmen dokumentieren und beim Verbraucher einsammeln müssen. Dieser Teil des Gesetzes geht laut Wirtschaftskammer mit unverhältnismäßig viel bürokratischem Aufwand für die Energielieferanten einher. Die Regelung ist nicht zielgerichtet und damit nicht effizient, wie Stephan Schwarzer, Leiter der Abteilung Umwelt- und Energiepolitik der WKÖ, meint:
„Wir haben in Österreich knapp 450 Verpflichtete, die die Lieferantenverpflichtung erfüllen müssen. Das ist um eine Zehnerpotenz mehr als in vergleichbaren Ländern, also dort sind es 40 bis 50, bei uns eben 400 bis 500. Das führt per se schon einmal zu einer Verzehnfachung des Aufwandes, obwohl man damit vielleicht nur zehn Prozent mehr Energievolumen erfasst. Das ist schon problematisch. Wir haben sehr viel Kraft in die Formulierung von Methoden oder Maßnahmen hineingesteckt und 250 Maßnahmen beschrieben. Das sind quasi Kochrezepte für anrechenbare Maßnahmen, die man dokumentieren muss, validieren, monitoren, verifizieren, kontrollieren und sanktionieren, wenn etwas nicht stimmt. Das ist eben der Rattenschwanz an Bürokratie, der damit einhergeht.“
Das Energieeffizienzgesetz in Österreich ist ein Resultat der EU-weiten Klimaschutzziele, das bis auf weiteres die Jahre 2014 bis 2020 umfasst...