Österreich steht vor einer Ärzteknappheit. So wird jeder fünfte Spitalsarzt und mehr als ein Drittel der niedergelassenen Ärzte innerhalb von zehn Jahren älter als 65 Jahre sein. Zugleich sieht die Situation bei den Nachwuchsmedizinern aktuell nicht gut aus, denn momentan warten Uni-Absolventen bis zu einem Jahr und länger auf einen Ausbildungsplatz im Krankenhaus. Obwohl rund 1200 Studierende jährlich ihr Studium der Humanmedizin in Österreich abschließen, kann ein großer Teil nicht nahtlos in die Basisausbildung einsteigen und hat mit langen Wartezeiten zu kämpfen. Für Dr. Karlheinz Kornhäusl, Obmann der Bundessektion Turnusärzte, eine unfassbare Situation:
„Wir haben im Augenblick jedes Jahr rund 1200 AbsolventInnen von unseren österreichischen medizinischen Hochschulen. Wenn es jetzt gelingen würde, die alle im Land zu halten, mal abgesehen von den deutschen KollegInnen, die vielleicht in ihr Heimatland zurückgehen, dann hätten wir in Wahrheit kein Problem die Versorgung in fünf oder zehn Jahren sicher zu stellen. Im Augenblick stehen wir aber vor der Situation, dass es wieder Wartezeiten gibt. Einerseits auf die neunmonatige Basisausbildung, bis zu eineinhalb Jahren dauert das aktuell haben unser Erhebungen ergeben, und andererseits und dass ist eine Situation, die ich persönlich für besonders befremdlich erachte, haben wir Wartezeiten nach der Basisausbildung. Das heißt übersetzt nichts anderes, dass jemand neun Monate gearbeitet hat, mit seiner ärztlichen Ausbildung gestartet hat, um dann von einem Spitalsträger, von seinem Bundesland zu hören: Wir brauchen dich jetzt eigentlich nicht, wir habe keine Verwendung, du musst jetzt schauen, wo du unterkommst.“
Die längsten Wartezeiten wurden dabei in Oberösterreich mit bis zu eineinhalb Jahren gemeldet, aber auch in Tirol und Wien ist die aktuelle Situation mit bis zu einem Jahr warten für junge MedizinerInnen sehr unbefriedigend...