Frauen verdienen in Österreich aktuell um rund 38 Prozent weniger als Männer. Rund um den morgigen Weltfrauentag (Donnerstag, Anm.) veranstaltet die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus und Papier (GPA-djp) eine Aktionswoche unter dem Motto „Mach dich stark!“. Frauen sollen ermutigt werden in Gehaltsverhandlungen einzutreten um so die Einkommensschere weiter zu schließen. GPA-djp Bundesfrauenvorsitzende Ilse Fetik über Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen:
„Wenn man es nicht arbeitszeitbereinigt, sind wir bei über 38 Prozent Einkommensunterschied. Da wird aber Vollzeit und Teilzeit in einen Topf geworfen. Wenn man das arbeitszeitbereinigt, dann sind wir bei über 21 Prozent. Und wenn man da jetzt noch abzieht, dass es für manche Dinge gute Gründe geben kann, wir rechnen da etwa ein Drittel, bleiben wir immer noch bei über 14 Prozent an Einkommensnachteilen die Frauen erleiden.“
Die Gründe dafür ortet Fetik unter anderem darin, dass in Branchen, wie etwa dem Handel, sehr viele Frauen teilzeitbeschäftigt sind. Ihre Vorgesetzten, etwa Filialleiter, sind meist Männer, vollzeitangestellt und besser bezahlt. Außerdem sind Frauen weit weniger oft als Männer in der Lage ihr Gehalt zu verhandeln, erläutert Georg Michenthaler vom Sozial- und Meinungsforschungsinstitut IFES, das im Auftrag der GPA-djp eine Umfrage zum Thema durchgeführt hat. Michenthaler über die Geschlechterunterschiede bei Gehaltsverhandlungen zum Berufseinstieg:
„Gab es da ein feststehendes Angebot, oder hatte man da Verhandlungsspielraum und konnte das Gehalt zu einem gewissen Maß mitbeeinflussen? Bei den Männern waren es über 36 Prozent, die gesagt haben: Wir konnten auch eigene Vorstellungen einbringen und konnten verhandeln...