Ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher wünscht sich einen starken Führer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des SORA-Instituts im Auftrag der Volkshilfe, die heute (Dienstag, Anm.) von Erich Fenninger, dem Direktor der Volkshilfe, im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert wurde. In Face-to-Face Interviews wurden 1.008 Personen im Alter von über 15 Jahren befragt. Erich Fenninger:
„Das wirklich Erschütternde und Bedenkliche ist, dass sich jeder Vierte durchaus einen starken Führer vorstellen kann. Die konkrete Frage hat gelautet: Man sollte einen starken Führer haben, der sich nicht um ein Parlament und Wahlen kümmern muss. 26 Prozent der Befragten stimmen dieser Aussage zu. Acht Prozent sogar sehr. Ich halte dieses Ergebnis für höchst gefährlich. Wir fordern, dass die Politik darauf reagiert, aber auch die Zivilgesellschaft und Bürger und BürgerInnen, weil wir es nicht zulassen wollen, dass sich wiederholt, was sich in der Geschichte ereignet hat.“
25 Prozent der Befragten stimmen dieser Aussage ‚weniger‘, 43 Prozent ‚gar nicht‘ zu. Vor dem Hintergrund des Gedenkens an den ‚Anschluss‘ Österreichs an Hitler-Deutschland, der sich heuer zum 80. mal jährt, mahnt Fenninger die Demokratie nicht als Selbstverständlichkeit zu begreifen. In einer SORA-Umfrage von 2013 befürworteten etwa noch 82 Prozent der Befragten die Demokratie, vier Jahre später waren es im Jahr 2017 nur noch 72 Prozent.
Kritisch beleuchtet die Volkshilfe auch die wieder auflebende Praxis des sogenannten ‚Otherings‘, die darin besteht gesellschaftliche Gruppen zu isolieren und ihnen pauschal negative Eigenschaften zuzuschreiben. Erich Fenninger:
„Wo zum Beispiel flüchtende Menschen von uns getrennt werden, indem man ihnen negative Eigenschaften unterstellt...