Die 15. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie (ÖGN), die von 21. bis 23. März 2018 in Linz stattfindet, informiert über neue Entwicklungen im neurologischen Bereich. In der Medizin gibt es nur wenige Bereiche, die in den letzten beiden Jahrzehnten eine derart rasante Entwicklung zu verzeichnen haben. So hat sich das medizinische Teilgebiet in den letzten Jahren von einem rein diagnostischen Spezialfach in ein Akutversorgungsfach gewandelt. Gerade bei Schlaganfällen, welche die häufigste neurologische Erkrankung darstellen, konnte man durch diese neuen Erkenntnisse erhebliche Fortschritte bei der Therapie erzielen. Studien zeigen, dass man mit der Thrombektomie, bei der Blutgerinsel im Gehirn mechanisch entfernt werden, das Zeitfenster für eine erfolgreiche Behandlung von sechs bis acht Stunden auf bis zu 24 Stunden verlängern kann. Prim.a Univ.-Doz.in Dr.in Elisabeth Fertl, Präsidentin der ÖGN, Vorständin der Neurologischen Abteilung, Krankenanstalt Rudolfstiftung, Wien; Gastprofessorin der Medizinischen Universität Wien, mit den Details:
„Die Neuerungen sind jetzt dort hingehend, dass bei jenen Patienten, wo man mit Thrombektomie Großgefäßverschlüsse eröffnet, auch das Zeitfenster erweitert. Bis jetzt war das Zeitfenster dort sechs Stunden, und jetzt gibt es Ärztehinweise aus zwei großen internationalen Studien, dass man das Zeitfenster in Einzelfällen sogar auf bis zu 24 Stunden erweitern kann. Die Möglichkeit das Zeitfenster zu erweitern, setzt aber voraus, dass man eine sehr differenzierte, bildgebende Diagnostik macht und dass es auch möglich ist, diese bildgebende Diagnostik auszutauschen. Das heißt man braucht hier teleradiologische Möglichkeiten, also Anforderungen an die Technik, an die Infrastruktur und an die Zusammenarbeit...