Die Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer (WKÖ) zieht eine positive Bilanz über das Geschäftsjahr 2017. Sowohl die nominellen, als auch die realen Umsätze sind im Vorjahr gestiegen. Ein deutliches Plus von 2,7 Prozent gab es auch bei Lehrlingen im ersten Lehrjahr. Gewerbe und Handel sind mit rund 41 Prozent aller Lehrlinge der größte Lehrlingsausbilder des Landes. Walter Bornett, Direktor der KMU-Forschung Austria mit den Eckdaten der Sparte:
„Der Umsatz ist nominell um 2,7 Prozent auf nunmehr rund 90 Milliarden Euro gestiegen. Unter Berücksichtigung der Preisanpassungen, die wieder unter der Inflationsrate lagen, war das Wachstum bei 1,1 Prozent. Gewerbe und Handwerk liegen damit unter der gesamtwirtschaftlichen Wachstumsrate. Im langjährigen Zeitvergleich sind wir aber mit diesem kleinen Plus nicht unzufrieden, weil Gewerbe und Handwerk traditionell die großen Sprünge nicht mitmachen. Sowohl Entwicklungen nach unten, als auch nach oben, finden hier nicht in gleich dramatischem Ausmaß statt wie in anderen Wirtschaftsbereichen.“
Sorgen bereitet der Sparte die, so Bornett, ‚teilweise ruinöse‘ Preiskonkurrenz. Zwei Drittel der Betriebe leiden laut KMU-Forschung darunter. Der zweite große Problembereich ist der Fachkräftemangel. Trotz aller Bemühungen der Sparte im Ausbildungsbereich hat der Fachkräftemangel zugenommen. 42 Prozent der Betriebe klagen darüber, im Vorjahr waren es noch 34 Prozent gewesen. Mitverantwortlich dafür ist laut Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk, eine Schieflage in Sachen Lehrstellen:
„Aktuell beträgt der rechnerische Lehrstellenüberhang bundesweit 11...