Immer mehr Menschen in Europa erkranken an Herzinsuffizienz. Die sogenannte Herzschwäche ist einer der unterschätztesten, aber gefährlichsten Krankheiten, die mit einem hohen Sterblichkeitsrisiko verbunden ist. Zumindest ein bis zwei Prozent aller Erwachsenen sind davon betroffen. Besonders ältere Menschen leiden darunter verstärkt darunter, rund 80 Prozent aller Betroffenen sind über 65 Jahre alt. In Österreich ist die Herzschwäche inzwischen die häufigste Diagnose bei stationär behandelten Patienten, bei den über 65-Jährigen sogar die häufigste Entlassungsdiagnose aus dem Spital. Da das Lebensalter der Bevölkerung zunimmt und ein deutlich verbessertes Überleben nach einem Herzinfarkt gegeben ist, wird die Herzinsuffizienz in Zukunft eine große Herausforderung. OA Priv.-Doz. Dr. Deddo Mörtl, ehem. Leiter der AG Herzinsuffizienz der ÖKG; Leiter der Herzinsuffizienz-Ambulanz des Universitätsklinikums St. Pölten, über den aktuellen Stand:
„Wir rechnen damit, dass bei uns in der industrialisierten Welt ein bis zwei Prozent der erwachsnen Bevölkerung an Herzinsuffizienz leidet. Das sind allerdings Daten, wo man viele Herzinsuffizienz-Patienten noch nicht also solche bezeichnet hat, wir können also davon ausgehen, dass es sich wahrscheinlich um das Doppelte handelt. Damit sind wir bei ungefähr 300.000 Österreichern, vielleicht sogar mehr, die unter Herzinsuffizienz oder Herzschwäche leiden. Diese Zahlen sind zunehmend, dafür gibt es im Prinzip drei große Gründe: Das eine ist, dass es eine Erkrankung der älteren Menschen ist und da die Bevölkerung immer älter wird, nimmt auch hier die Zahl der Herzinsuffizienz-Patienten zu. Der zweite große Grund ist, dass eine wesentliche Ursache für das Entstehen der Herzinsuffizienz ein stattgefundener Herzinfarkt ist und nachdem die akute Herzinfarktsbehandlung sehr erfolgreich ist und nur mehr die wenigsten Patienten in der Akutphase versterben, entwickeln immer mehr Patienten danach eine Herzinsuffizienz...