Leiharbeitskräfte sind in ihrem Job deutlich unzufriedener als andere unselbstständig Beschäftigte, was sich auch auf ihre Lebenszufriedenheit negativ auswirkt – das zeigt der Arbeitsklima-Index der Arbeiterkammer Oberösterreich (AKOÖ), der wirtschaftliche und soziale Entwicklungen aus Sicht der ArbeitnehmerInnen zu messen versucht. Laut Index haben Leiharbeitskräfte um 32 Prozent weniger hohe Lebenszufriedenheit als der Durchschnitt aller unselbstständig Beschäftigten. Damit ähneln sie in ihrer Situation jener von erwerbslosen Menschen, deren Lebenszufriedenheit nochmal zehn Prozent niedriger ist. Zu den Frustrationsgründen bei Leiharbeitskräften gehören ökonomische und psychosoziale Faktoren wie etwa die Anerkennung und Einbindung in den Betrieb sowie die Beziehung zu KollegInnen. Ebenfalls von LeiharbeiterInnen als geringer bewertet werden die Aufstiegschancen ihrer Position, ihr Statusempfinden sowie die Gestaltungsmöglichkeiten der Tätigkeit. Christoph Hofinger, Sozialforscher des von der AKOÖ beauftragten SORA-Instituts, fasst das Ergebnis zusammen:
„Im Arbeitsklima-Index lag der Durchschnitt der unselbstständig Beschäftigten bei 109 Punkten von 2016 bis heuer. Die Gruppe der LeiharbeiterInnen hat einen Arbeitsklima-Index von 88, ist also um 21 Punkte im Rückstand. Es gibt innerhalb dieser Stichprobe nur sehr wenige Gruppen, die deutlich unter hundert sind und damit zur arbeitenden Bevölkerung liegen, das ist schon ein großer Respektabstand. In jedem der vier Teilindizes liegen LeiharbeiterInnen gegenüber zu den restlichen Beschäftigten zurück. Sowohl bei den Einschätzungen der Gesellschaft, der betrieblichen Wahrnehmung, der Einstellung zur Arbeit an sich sowie bei den Zukunftserwartungen liegen die LeiharbeiterInnen zurück, sie sind also in jeder Dimension unzufriedener mit ihrer Situation...