Einsparungen im Bereich der Wiener Behindertenhilfe treffen vor allem Menschen mit Behinderung und deren Angehörige – davor warnt die Interessensvertretung sozialer Dienstleistungsunternehmen für Menschen mit Behinderung (IVS Wien). Die IVS weist damit auf die geplanten Kürzungen der Stadt Wien für 2018 und 2019 hin, die eigentlich durch eine Nichtabdeckung der jährlichen Kostensteigerung durch kollektivvertragliche Vorschriften entstehen. Diese Kostensteigerungen betragen laut IVS 2,5 bis drei Prozent pro Jahr, die Kostensätze für 2018 wurden jedoch nur um ein Prozent erhöht. Damit ergibt sich für die Interessensvertretung ein Minus von zwei Prozent im Budget der privaten Behindertenhilfsorganisationen pro Jahr, die von der Stadt Wien mit der Pflege und Betreuung von Menschen mit Behinderung beauftragt wurden. Die einzige Lösungsmöglichkeit, um mit der finanziellen Situation umzugehen, sieht die IVS im Abbau von Personal, was sich wiederum auf die Betreuungsqualität auswirkt. Auch das Betreuungsangebot müsse dadurch eingeschränkt werden. Die vier Prozent weniger im Budget von 2018 und 2019 bedeuten für Menschen mit Behinderung also 50 Prozent weniger Lebensqualität, wie Wolfgang Waldmüller, Vorstand der IVS, meint. Er beschreibt das Leistungsangebot der Wiener Behindertenhilfe:
„Wir reden von 13.000 Menschen, die behindert sind und die Leistungen der Wiener Behindertenhilfe pro Jahr beziehen. Diese Zahl kann man im Leistungsbericht des Fonds Soziales Wien nachlesen kann. Die Leistungen für diese Menschen umfassen ein breites Spektrum an intensiver Betreuung und Pflege bis hin zu punktueller Unterstützung von sehr selbstständigen Menschen. Diese Leistungen der Behindertenhilfe erbringt nicht die Stadt Wien sondern private Trägerorganisationen, die dieses Angebot gemeinsam mit der Stadt Wien entwickelt haben und tragen...