In Österreich leiden rund 1,8 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen. Die Ärztekammer und die Österreichische Schmerzgesellschaft (ÖSG) kritisieren, dass Österreich "meilenweit von einer flächendeckenden Versorgung aller Schmerzpatienen“ entfernt ist. Durch die steigende Lebenserwartung wird sich das Problem laut den Experten in Zukunft noch weiter zuspitzen. Ärztekammer Präsident Thomas Szekeres:
„Wir haben in Österreich aktuell 1,8 Millionen Menschen mit chronischen oder chronisch wiederkehrenden Schmerzen. Davon sind 350.000 bis 400.000 von der sogenannten Schmerzkrankheit betroffen. Das heißt: Der Schmerz hat sich chronifiziert und selbstständig gemacht. Ein eigenes Krankheitsbild ist entstanden. Aus dem Akutschmerz ist ein chronischer Schmerz geworden. An diesen Zahlen sieht man die Bedeutung in der Gesellschaft. Die Behandlung dieser vielen Patienten bedarf einer eigenen Strategie. Wenn man rechtzeitig ansetzt, kann man diese chronische Schmerzkrankheit verhindern und damit nicht nur viel Leid, sondern auch Arbeitsunfähigkeit, bzw. Frühpensionierungen und Krankenstände vermeiden.“
Die direkten Kosten infolge von Schmerz-Chronifizierungen werden von der Österreichischen Schmerzgesellschaft mit 1,4 bis 1,8 Milliarden Euro beziffert. Die Folgekosten für das Sozialsystem sind ungleich höher. So gehen etwa die Hälfte der PatientInnen mit chronischen Rückenschmerzen frühzeitig in Pension.
Ziel der Schmerzmedizin ist die Schmerzlinderung und damit die Reintegration der Betroffenen in den Arbeitsprozess, sowie die möglichst lange Erhaltung der Unabhängigkeit der PatientInnen. ÖSG-Präsidentin Gabriele Grögl:
„Es ist leider so, dass wir diese Ziele leider oftmals nicht erreichen können, weil wir Versorgungsdefizite haben...