Trotz medizinischer Verbesserungen sind Herzerkrankungen in Österreich noch immer Todesursache Nummer eins – darauf weist die Jahrestagung der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG) hin und sieht Bewusstseinsbildung als Schlüssel zu Prävention. Gesellschaftlicher Stress wie emotionale Belastungen, hoher Arbeitsdruck oder wirtschaftliche Sorgen sind vom Einzelnen kaum beeinflussbar und erhöhen das Risiko eine Herzerkrankung zu entwickeln, so die ÖKG. Die höhere Lebenserwartung trägt außerdem zu einem Anstieg von Krankheiten am Herz bei. Abhilfe schaffen kann ein allgemein gesunder Lebensstil wie gute Ernährung, viel Bewegung und der Verzicht aufs Rauchen. Außerdem kann die regelmäßige Kontrolle von Risikofaktoren wie erhöhtem Blutdruck, ungünstigen Cholesterinwerten und hohem Blutzuckerspiegel einer möglichen Früherkennung dienlich sein. Überhaupt unterstreicht die ÖKG die Wichtigkeit von präventiven Maßnahmen und begrüßt den Schritt der Krankenkassen zukünftig die Kosten einer Analyse des Fettstoffwechsels zu übernehmen, die Hinweise auf eine mögliche Herzerkrankung liefern kann. Ebenfalls wichtig sei die Aufklärung von PatientInnen, die die Therapiemaßnahmen oft nicht gewissenhaft genug ausführen, so Andrea Podczeck-Schweighofer, Präsidentin der ÖKG. Sie spricht das Problem an, dass Medikamente nicht oder nicht richtig eingenommen werden:
„Compliance, also die Bereitschaft der PatientInnen, die vom Arzt vorgeschriebene Menge der Medikamente einzunehmen. Da gibt es internationale und österreichische Daten, dass selbst bei der schlimmsten Diagnose Herzinfarkt, die Hälfte der PatientInnen nach einem Jahr nicht mehr die Medikamente einnimmt, die vom Krankenhaus und in Folge von den niedergelassenen Ärzten verschrieben werden...