Knapp 14 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher sind armutsgefährdet, rund 324.000 Kinder leben in Armut. Mit diesen Zahlen kritisierte die Volkshilfe heute die geplanten Kürzungen der Mindestsicherung durch die Bundesregierung. Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, fürchtet, dass die Vorschläge der Regierung die Kinderarmut in Österreich weiter verschärfen und es rund 45.000 Kindern in Zukunft noch schlechter gehen wird als heute:
"Wir haben kein, aber auch nicht einmal das geringste Verständnis, dass die Mindestsicherung, die ohnehin nicht ausreicht, jetzt gekürzt wird aus populistischen Gründen, wo man vorher diese Menschengruppe radikal stigmatisiert und so tut, als wären sie an ihrer Lage selbst schuld. Noch ärger ist es, dass den Kindern der Kinderzuschuss beim zweiten und beim dritten Kind noch einmal gekürzt wird. Welche Emotionslage, welche Gefühlslage haben Politiker und Politikerinnen, die diese Mindestsicherung für die Kinder kürzen? Wenn sie einen Funken von Interesse daran hätten, dass den Kindern eine gelingende Zukunft bevorsteht, dann müssten sie die Kinderzuschläge deutlich erhöhen. Wir reden hier von einer Milliarde Euro, die gestrichen werden soll. Das ist nichts im Vergleich zum Bundeshaushalt und zum Bundesbudget. Und zur selben Zeit wo man eine Milliarde in Diskussion stellt, wegnehmen will, entscheidet man sich für einen maximalen Familienbonus für die Besserverdienenden. Dort ist man bereit 1,5 Milliarden frisches Geld auszugeben, also um eine halbe Milliarde mehr. Hier geht es nicht um Neid. Ich habe nichts dagegen, wenn das kommt, aber dann muss für die Kinder noch mehr kommen, die es am notwendigsten haben. Ein Drittel der ArbeitnehmerInnen bekommt bei dem geplanten Familienbonus nichts...